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1451 (22. sierpnia) Pod Legnicą, w kościele św. Mikołaja, w środę po dniu św. Mateusza Apostoła i Ewangelisty etc.

Wniosek Związku Księstw Wrocławia, Świdnicy i Jawora w sprawie rozwiązania legnickiego sporu lennego.

— Wir Petrus22 von gotis gnaden bischoff zu Breslaw23 und wir hynochgeschreben Dipprand Reibnicz undirhouptman manschafte und stette des bundes der furstenthumer Breslaw Sweidnicz24 und Jawor25 bekennen offentlich mit diesem briefe allen die in sehen horen adir lezen. Noch deme und als denne der allerdurchluchtigste furste und herre herre Fredrich26 Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichis etc. unser allirgnedigster herre als ein vormunde seines vettern kunig Lasslaws27 auch unsirs gnedigen herren mit den hochgeboren fursten herczoge Johannesen28 und herczoge Heinrichen29 gebrudern herren zu Haynaw etc. umbe die erbschaft der lande und stete Legnicz30 und Goltberg31 und allen iren zugehorungen yn zwetracht gesaczt seyn, dovon auch der edele her Reinprecht von Ebirsdorf als ein sendebote und ambasiat von unserm gnedigsten herrn dem Romischen kunige umbe solcher sachen willen in diese lande geschicket mit den genanten fursten und herren von Haynaw32 und iren landen zu krige und fede bekommen ist, dorunder disr lande zu merglichen und grossin vorterptnisse und schaden, wo das nicht wurde in czeiten untirnomen, komen mochte: haben wir uff des genanten unsirs gnedigsten herrn des Bomischen kuniges befelunge gebot und schreibunge viel tage geleget, czerunge muhe und erbeit czwischen den genanten jungen herrn fursten von Haynaw und herrn Reynprechten nicht gesparet und kunten dach mit beider telle eyntrechtigen willen und yowort nicht viel gutis dorynne betedingen, also wir denne y gerne getan und gesehen hetten, und so wir denne alle unsern gnedigsten herren konig Lasslaw also wol alse beide teile angeboren und also hoch alse sie vorpflichtig sein seyner kuniglichen gnaden ouch dero fursten wes yderman recht bette und desir lande bestis vorzunemen, dodurch die lande in frede und gemach gesaczt und sottene krige und fede abgetan und vorterpnisse armir lewte undirstanden wurden, haben wir noch manicherley handelunge muhe und erbeit lange czeit und ofte getan mit gemeinem eyntrechtigen rate beide obgenante teile unbesprachen vor das beste dirkant awsgesaczt beredt, und ist auch unser endhaftige meynunge gutduncken und rat, das beide obgenante teile eyn gutlich stehen sullen uffnemen und halden von hewte anzuheben bis uff sand Michaelis tag [29. września] nehistkomend und von sand Michaelis tag vorbas eyn ganez jar, und des sullen beide teile ire briefe und siegele uns czwischen hie und sand Michaelis tag nehistkomend geben und uff das rathaws zu Breslaw antworten, das solche gute gancz gehalden werde, und das in der czeit von wegen der erbschaft der lande und stete Legnicz und Goltberg eyn teil ken dem andern noch ken iren inwonern keine newe fede krige unwillen noch wedirdrisse anheben noch keyne anhaczunge tun sal heymlich noch offeinbar durch sich selbis noch durch frunde noch durch fremde, und ein teil des andern mit smeheworten noch sust zu arge nicht gedenken sal, sunder in der gute mag iczlich teil seyne sachen noch rate seyner herrn und frunde mit rechte und yn keiner andern weise suchen. Ouch sal in der czeit des gutlichstehens die stat Legnicz und die neben ir stehen ganz stille siczen und sich mit der holdunge an keyn teyl werfen, is were denne durch recht dirkant, welchem teile sie von rechte gehören. Ouch sal in der benanten czeit iczlich teil off eyn gewonlichn tag nemlich am achten tage der heiligen drey kunige [6. stycznia] nehistkomend, is wer denn das sich beide teile eynes kurczen (ern?) tagis voreynen kunden, vier fursten adir hern und frunde geben, die zu Breslaw uff des keysers hofe siczen sullen, und vor denselben achten iczlich teil alle seine begnadunge privilegla freiheit brieffe und gerechtikelt sottene sachen und erbschaft der lande und stete Legnicz und Goltberg anrurende und der sie gebruchen wellen, legen und vorbrengen, und ap irkeyn teil etwas seiner gerechtikelt enthalden und uf den benanten tag nicht vorbrengen wurde, demselbigen teile sal vorbas sulche vorhaldene gerechtikelt, ouch ap is dornoch vorbrengen welde, keynes hulfflich sein, und dieselben achte sullen obir sottene begnodunge privilegien freihelten und gerechtikeiten, die also von beiden teilen vorbrocht und vor sie gelegt wird, siczen und vor suchen, ap sie doraws irkennen mogen durch recht, vor weme und an welichen stellen die hauptsache awsfundig gemacht und irkant sal werden, und sullen auch macht haben die howptsache zu irkennen als ferre sie konnen und mogen zu rate nemen geistliche adir wertliche wen sie wellen. Were is aber sache, das sich die achte nicht kunden geeynen noch umbe die howptsache noch von weme und wo die howptsache irkant und gerichtet sal werden, so sullen dieselben achte folle macht haben zu kisen eyn oberman, alse nemlich unsern heiligen vater den babist adir under den dreyen geistlichen korfursten eynen ercztbischoff von Kallen33 adir von Tryer34 ader von Mencz,35 ader den hoemeister von Prewssen36 ader undir den dreyen hoeschulen yn walschen landen weliche sy wellen, nemlich zu Bononien37 adir zu Padwa38 adir zu Parus39 . . Und wenn dy achte also eynen obirman gekisen, so sullen sie alle sulche beider teile begnadunge privilegien freiheite brieffe und gerechtikeite in allir mosse als die vor sie brocht und geleget ist mit iren und der stat Breslaw ingesigeln vorsigelt dem obirrichter den sie gekoren haben senden und zuschicken uff beider teile gelt und czerunge, und derselbe obirrichter sal auch gleichirweise gancze macht haben, vor weme und an welchen stellen die howptsache ausfundig gemacht sal werden, adir die howptsache durch recht zu dirkennen und auszusprechen. Und alles das also durch recht von den achten adir von dem obirrichter den sie kisen irkant und awsgesprochen wirt, doran sollen beide teile en wol genugen lessen ane alle wedirrede, und keyn teil sal vorbas die sachen mit fede adir mit gewalt und eigener torst suchen, sunder die sachen sullen bey demselben awsproche unstrefflich bleiben auch gancz gutlichen entsaczt und entscheiden, und domete auch allir unwille vormerkunge und schelunge czwisschen beiden teilen ganz hengelegit und abegetan sein sullen ewiglichen, und welichem teile lande stete Legnicz und Goltberg mit iren zugehorungen also durch recht zugesprochen wirt, zu demselben teile sullen sich dieselben lande und stete mit der holdunge ane allen argen yntrag halden alse an seinin erbherrn, und dasselbe teil sal auch den landen und steten Legnicz und Goltberg und allen iren inwonern geistlichen und werltlichen globen sie zu lessen handhaben und halden bey allen iren alden herkomen begnadungen freiheiten privilegien rechten und gewonheiten und sal auch en allen die bestetigen, das sie unvorbrochlich gehalden werden ane arg und ane bozis geferde. Ouch geben wir beiden teilen czeit und frist sich uff solche unsere awsgesaczte meynunge rat und gutgedunken czwisschen hie und der heiligen czwelfboten sand Symonis und Jude tag [28. października] nehistkomend zu bedencken, ap sie die also uffnemen vorfulgen und halden wellen, und das sullen beide telle in der benanten zeit mit irem offen brife und siegele zu adir abesagen und schreiben der stat zu Breslaw und des ire briefe dem rate doselbist antworten. Wer is aber sache, das irkein teil das wurde abesagen und nicht welde vorfulgen sunder die sache mit eygenwilliger fede ken dem andern teilevornemen, obir dasselbe teil sullen und wellen wir obgenante her Petrus bischoff, Dipprand Reibnicz underhowptman, manschafte und stete der furstenthumer Breslaw Sweidnicz und Jawor helfen und raten, das die lande nicht also vorterben. Diese sachen haben mit uns beredt und gemacht die gestrengen woltuchtigen erbern weisen her Hanns Bock, her Heinrich Czeschewicz ritter, Hannos Proffen, Hannos Kalkrewte, Heincz Waldaw, Gunczel Hok von der Sweidnicz aus dem lande, Heincze Dompnick, Hanns Beyer, Konrad Eysenrich, Bernhardus Skal von Breslaw, George Willisch, Nickel Newhaus von der Sweidnicz, Hanns Lawtirbach, Philip Fritsche vom Jawor. Dornoch wart diese begreiffunge und awssaczunge gelesen in beider teile kegenwertikeit, die denne der genante her Reynprecht in macht alse ein sendebote unsirs gnedigsten herren des Romischen kunigis und neben im die erbern weisen Matthis Groczenschreiber burgermeister, Ambrosius Bitschen, Nickel Horspicz und Hanns Schober ratmann und eldisten von wegen der stat Legnicz zugesaget haben, der also gancz nochzugeben und dy zu halden unvorbrochlichen. So seynt ouch dobey gewest czu geczůge die ersamen woltuchtigen erbern und weisen her Johannes Důster licenciat in geistlichen rechten probist, Franciscus Woyczdorf lerer in den geistlichen rechten scolasticus und tumhern zu Breslaw, Sigismundus Atcze licendat in den geistlichen rechten probist zu Legnicz, Jacobus Steyner thumherre zu sand Egidien zu Breslaw, Nickel Zdalosch Mymo genant, Nickel Zdalosch von der Nympke, Balthasar von Paulaw, Gregorius von der Leipe, Benedictus Ottendorf und vil ander glowbewirdige lewte. Des zu woren geczugnisse haben wir obgenante her Petrus bischoff und Diprand Reibnicz undirhowptman unsere und auch der stete Breslaw Sweidnicz und Jawor ingesigele, der wir und neben uns alle andere manschaffte und stete der genanten furstenthumer zu diesen sachen gebruchen, an disen brieff lessen hengen.

Geschen vor Legnicz in der kirchen zu sand Niclas am mitwoche noch sand Mathei des heiligen czwelfboten und ewangelisten tage noch Cristi geburt 1400 und dornoch in dem 51 jaren.

Lehns- und Besitzurkunden Schlesiens und seine einzelne Fürstenthümer im Mittelalter. Herausgegeben von Dr. C. Grünhagen und Dr. H. Markgraf. Erster Theil. Leipzig 1881.